Geschichte und Charakter
Erstmals 1725 urkundlich erwähnt, entwickelte sich Hartingen vom Mühlenort am Diemelübergang zu einer lebendigen Kleinstadt. Der Großbrand von 1953 und der rasche Wiederaufbau prägen das Selbstverständnis der Stadt bis heute: Zupacken, Zusammenhalten, Gestalten.
Unsere Stadt liegt in einer reizvollen Flusslandschaft und wird seit über 75 Jahren autark durch umweltfreundliche Wasserkraft versorgt – ein Alleinstellungsmerkmal, auf das wir stolz sind.
Grußwort des Bürgermeisters Burkhardt Hartinger
„Willkommen in Hartingen! Unsere Stadt lebt durch ihre Menschen – durch Mut, Gemeinschaft und Heimatverbundenheit. Ich lade Sie ein, unsere Geschichten zu entdecken und Teil unserer Zukunft zu werden.“
Unser Stadtwappen
Das Wappen der Kranstadt Hartingen zeigt auf rotem Grund einen goldenen Kranhaken als Symbol für die industrielle Prägung der Stadt. Ein silberner Flusslauf auf grünem Grund verweist auf die geografische Lage am Wasser und die Verbindung von Natur und Technik.
Hartingen – ist nicht erfunden – es ist erschaffen
Hartingen ist eine Stadt, die auf keiner Landkarte verzeichnet ist – und doch für viele einen festen Platz im Herzen hat. Sie ist fiktiv, und gleichzeitig so konkret wie der Asphalt unter den Einsatzstiefeln. Entstanden aus dem Wunsch nach einer realistischen und anspruchsvollen Ausbildungsumgebung für Rettungsdienst und Gefahrenabwehr, gewachsen durch Zusammenarbeit, technische Möglichkeiten und die Überzeugung, dass gute Ausbildung starke Orte braucht.
Begonnen hat alles mit einer einfachen Anfrage: „Könnten wir vielleicht einen Übungstag bei euch auf dem Gelände machen?“ Die Antwort folgte ohne langes Zögern: „Natürlich. Machen wir das.“ Diese spontane und vertrauensvolle Zusage der Karl Hartinger Kranbetrieb GmbH & Co. KG war der Startpunkt einer Geschichte, die heute den Namen Hartingen trägt – aus Respekt vor der Firma, als Zeichen der Wertschätzung und als Sinnbild für das, was möglich wird, wenn Technik und Haltung aufeinandertreffen.
Ein Blick zurück – die Geschichte Hartingens
Die erste urkundliche Erwähnung Hartingens findet sich in einem Schreiben des Klosters Abdinghof aus dem Jahr 1725. Darin wird „Hartingen an der Mühlenfurt“ als kleiner Ort mit einer Wassermühle, einer Tauschscheune und zwölf Wohnstätten geführt. Die Nähe zur Diemel machte Hartingen von Beginn an zu einem wichtigen Zwischenpunkt für Händler, Mönche und später auch Schmuggler, die hier einen Grenzfluss nutzten, um Korn und Leinen an der Steuer vorbei Richtung Norden zu bringen.
Bis weit ins 19. Jahrhundert blieb Hartingen bescheiden: Landwirtschaft, Mühlenbetrieb und eine kleine Räucherei bildeten die wirtschaftliche Basis. Erst mit dem Ausbau der Mühlenfurtstraße zur Postkutschenverbindung und dem Anschluss an das Telefonnetz 1898 kam so etwas wie Bewegung in den Ort.
Der Großbrand der 1950er – und was er auslöste
Ein Wendepunkt in der jüngeren Stadtgeschichte war der verheerende Großbrand im Sommer 1953. Ausgelöst durch einen Blitzschlag in das Dach der örtlichen Tabakscheune, fraß sich das Feuer innerhalb von 20 Minuten durch fast ein ganzes Viertel. 14 Gebäude, darunter das historische Wirtshaus „Zum Dreispitz“, wurden ein Raub der Flammen.
Doch was wie ein Rückschlag wirkte, wurde zum Ursprung von Neuem: Bereits sechs Tage nach dem Brand wurde die Freiwillige Feuerwehr Hartingen gegründet – zunächst mit geliehenem Gerät, aber viel Herz. Der Wiederaufbau ging zügig voran: Häuser wurden modernisiert, Straßen neu gepflastert, und das alte Wirtshaus erhielt einen Klinkerneubau – heute Heimat des Heimatvereins und Ort der wohl legendärsten Stadtfeste.
Milchwerk Hartingen – vom Stolz zur Erinnerung
In den goldenen Jahren des Aufschwungs eröffnete 1973 das Milchwerk Hartingen, das jahrelang als einer der wichtigsten Arbeitgeber der Region galt. Berühmt wurde das Werk für seinen cremigen Hartinger Landquark und die etwas eigenwillig verpackte „Frische Buttermilch im Steinkrug“, die es nur hier gab.
Trotz aller Innovation musste das Werk 2018 schließen – der letzte Steinkrug wurde symbolisch auf dem Marktplatz beerdigt, in einem Festakt mit Blasmusik und Buttermilch-Schnaps. Die Werkshallen stehen heute leer, aber eine Bürgerinitiative arbeitet daran, dort ein Museum zur Lebensmittelgeschichte zu errichten.
Der Bürgermeister, der einfach nicht aufhört
Seit 1999 steht Burkhardt Hartinger an der Spitze der Stadt – ein Mann mit tiefem Bass, breitkrempigem Hut und einem unerschütterlichen Optimismus.
Er wurde bei jeder Wahl seitdem mit 99,8 % der Stimmen gewählt – was Beobachter mal als „unheimlich“, mal als „legendär“ bezeichnen. Gerüchte besagen, dass selbst sein Hund Briefwahl gemacht habe. Bürgermeister Hartinger nimmt’s mit Humor und sagt stets: „Ich hör auf, wenn der Mühlengraben rückwärts fließt.“ Bis heute ist das nicht passiert.
Die Hühner von 1994 – eine städtische Legende
Manche Geschichten passen in kein Geschichtsbuch – aber dafür in jedes Gespräch am Stammtisch. So etwa die Hühnerflucht von 1994, als ein Transporter mit 1.200 Legehennen direkt vor dem Rathaus umkippte. Drei Tage lang irrten Hühner durch die Altstadt, wurden auf Hausdächern gesichtet und verirrten sich sogar in die Bibliothek. Der damalige Tierarzt verfasste daraufhin ein satirisches Gedicht, das heute beim Sommerfest öffentlich vorgetragen wird – unter allgemeinem Gegacker.
Heute – Zukunft mit Haltung
Heute ist Hartingen eine Stadt, die Ausbildung, Technik und Zusammenhalt vereint. Die enge Verbindung zur Firma Karl Hartinger Kranbetrieb GmbH & Co. KG hat nicht nur den Beinamen „Kranstadt Hartingen“ hervorgebracht – sie hat auch dazu geführt, dass auf dem Gelände des Unternehmens eine ganze Übungsstadt entstehen konnte.
Was einst mit einer simplen Anfrage begann – „Könnten wir bei euch einen Übungstag machen?“ – wurde durch eine sofortige Zusage zur Grundlage für ein innovatives Ausbildungskonzept: realitätsnah, aufwendig gestaltet, von Feuerwehr, Rettungsdienst und Partnern getragen.
Und so lebt Hartingen weiter: nicht auf der Landkarte, aber in den Köpfen. Mit Geschichte, Geschichten und einer Menge Herz.
Hartingen ist nicht echt. Aber es lebt. Hartingen liegt an der Diemel – und mitten im Geschehen. Hartingen ist eine Stadt, wie man sie sich nur wünschen kann.